In diesem Sommer findet in Finsterwolde die Kunstmanifestation ‘Rondom Waalkens’ statt. Es ist nun zehn Jahre her, dass Albert Waalkens - der Bauer, der in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts seinen Stall für die Kunst leer räumte und damit weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde - verstorben ist. Es wird die Premiere einer Dokumentation über sein Leben zu sehen sein sowie in und um die Galerie Waalkens ein interessantes Programm mit Aktivitäten und Ausstellungen von tonangebenden Künstlern von damals und heute.

Daran anknüpfend, präsentiert LaKaserna in einer eigenen Sommerausstellung des Jahres 2017 Werke von Corrie de Boer, Gjalt Blaauw, Gerda Kruimer, Wilma Vissers und Koos Buist. Zwei von ihnen, Corrie de Boer und Gjalt Blaauw, waren in der Vergangenheit mit der Galerie Waalkens eng verbunden. Corrie war mehr als 25 Jahre lang die Lebenspartnerin von Albert Waalkens und hat in dieser Zeit einen enormen Beitrag zu den Tätigkeiten der Galerie geleistet. Gjalt war einer der Künstler aus der Anfangszeit.
Zusammen mit dem Werk von Gerda Kruimer, Wilma Vissers und Koos Buist ergiebt dies eine breite und vielseitige Schau, die sowohl in den Ausstellungsräumen als auch im Garten rund um LaKaserna zu sehen ist.

Corrie de Boer kann mit Recht la grande dame der Galerie Waalkens genannt werden. Sie hat in der Periode ab den späten siebziger Jahren einen enorm wichtigen Einfluss gehabt. Auch bei der Errichtung des besonderen Gebäudes, nachdem der ursprüngliche Bauernhof abgebrannt war, ist ihr Einfluss unverkennbar. Als sie Albert kennenlernte, war sie selbst eine gefeierte Künstlerin. Schon zu Beginn der siebziger Jahre hatte sie sich in der Zero-Bewegung mit ihren Leinwandreliefs ‘witjes’ in der Kunstwelt einen Namen gemacht. Seitdem bleibt sie sich darin treu, in ihren Werken das Abenteuer zu suchen. LaKaserna ist stolz darauf, dies zeigen zu dürfen. Corries Arbeiten sind unter anderem in den Kollektionen des Stedelijk Museum in Amsterdam und des Textielmuseum in Tilburg vertreten.

Gjalt Blaauw ist ein Bildhauer, der schon in den ersten Gründungsjahren der Galerie Waalkens mit ein paar Freunden in einer Künstlerkommune in Finsterwolde wohnte und arbeitete. Das ICW, Instituut voor Creatief Werk, vertrat Galerie Waalkens in der Manifestation ‘Groeten uit Finsterwolde’ im Stedelijk Museum in Amsterdam. Gjalt arbeitet neben seinen Werken aus Stein immer mehr mit Metall. Seine Plastiken sind an vielen Orten in den Niederlanden und außerhalb zu finden. In diesem Sommer gibt es rund um LaKaserna mehrere Plastiken von ihm aus rauen oder bemalten Blechen zu sehen. Auch wurde anlässlich ‘Rondom Waalkens’ eines seiner Werke beim Bauernhof von Harm Evert Waalkens (dem Sohn von Albert Waalkens) in Finsterwolde aufgestellt.

Von Gerda Kruimer präsentiert LaKaserna eine Serie von monumentalen Zeichnungen und Gemälden, oft in Schwarz-Weiß- oder Grautönen. Die Arbeiten von Gerda nehmen ihren Ursprung in der räumlichen Umgebung: Architektur, Stadtplanung, Landschaften. Davon ausgehend, zeichnet sie in anderen Werken buchstäblich in den Raum: Skulpturen aus dünnen Linien, die im Raum stehen oder an der Wand hängen. Gerda kann eine beeindruckende Anzahl von Ausstellungen im In- und Ausland vorweisen und konnte ein Auftragswerk von enormen Ausmaßen an einem Gebäude der ING in Amsterdam realisieren.

Wilma Vissers Arbeiten sind oft klein und bunt. Manchmal handelt es sich um bemalte Fundholzstücke, in anderen Fällen um einfache Formen, in schönen Farben auf Papier gezeichnet. Alle losen Objekte werden sorgfältig in einem Raum aufgestellt oder an einer Wand befestigt. Trotz der Vielzahl an Farben und Formen strahlt es als Ganzes eine wohltuende Ruhe aus. Das Zusammenspiel aller ihrer Kunstwerke und des Raumes zwischen den verschiedenen Objekten ist für sie fast so wichtig wie die Details jeder individuellen Arbeit. Wilma Vissers Werk ist immer öfter an wichtigen Ausstellungsorten im In- und Ausland zu sehen.

In Koos Buists Werk wird ein Zusammenhang zwischen Natur und Kultur hergestellt. Insekten, Schimmelpilze, Moose, das organische Leben in einem Wassergraben oder Teich - all diese Stoffe werden von ihm in Installationen verarbeitet, denen nicht allein eine sehr eigene Bildersprache eigen ist, sondern uns auch allerlei Prozesse um uns herum bewusst machen, an denen wir oft achtlos vorbeigehen. Beispiele hiervon sind sowohl in den Ausstellungsräumen als auch draußen zu sehen. Koos’ Arbeiten werden immer mehr wahrgenommen, auch international (u.a. in den Vereinigten Staaten und Peru), und sind nicht allein in Galerien zu sehen, sondern auch an eher ungewöhnlichen Ausstellungsstätten wie Open-Air-Festivals in der Natur.